Der Resin Drucker Prozess ist ziemlich aufwendig. Mein erster Drucker war ein Resin Drucker. Grund dafür war, dass ich Mins drucken wollte fürs DnD. Aus der DnD Gruppe wurde leider nichts, dafür blieb das Drucken. Letztes Wochenende habe ich meinen “Phrozen Mighty 8k” abgestaubt und Nachschub gedruckt. Dabei habe ich mich erinnert, warum ich FDM lieber mag (wobei auch das Herausforderungen birgt) aber Resin trotzden liebe.
Ich hasse es…
Es gibt so viele Aspekte beim Resin Druck die nicht toll sind, allem voran das hochgiftige Material. Resin Drucker sind keine Spielzeuge und gehören nur in verantwortungsvolle Hände. Das flüssige Resin selber darf zum Beispiel unter keinen Umständen den Abfluss runtergespühlt werden! Alles, was damit in Berührung kommt, härte ich aus bevor ich es in den Abfall werfe, denn nach dem Härten ist es nicht mehr Gefährlich zum Anfassen. Das heisst jedes Küchenpapier und die Einweghandschuhe auch. Auf die Haut soll es auch nicht kommen, denn das kann früher oder Später zu allergischen Reaktionen führen.
Gase & Gestank
Die Gase die beim Drucken entstehen sind ebenfalls giftig und können auf kurze dauer Kopfschmerzen und Schwinder auslösen und auf lange dauer eventuell sogar Krebs. Somit ist es wichtig, dass der Drucker und die Materialien in einem separaten Zimmer das gelüftet werden kann steht. Ich bin jedes Mal schockiert von Bildern im Internet, wo Leute den Drucker im Schlafzimmer stehen haben oder ähnliches… Im Büro wie ich es früher hatte ist es ok, solange man halt den Raum gut Lüftet nach dem gebrauch des Druckers und nur druckt, wenn man NICHT im Raum ist. Trotzdem ein eigener Druck-Raum ist zu empfehlen.
Aktuell drucke ich in einem Kellerraum mit Fenster. Wenn ich mit Resin drucke, ziehe ich jedes Mal wenn ich den Raum betrete eine Maske, Handschuhe und eine Schutzbrille an.
Es stinkt trotzdem ziemlich, auch wenn ich die Tür zum Druckerraum geschlossen halte. Es gäbe weniger stinkende Resin Sorten, aber ich bin sehr zufrieden mit der Qualität von Siraya Tech, daher nehme ich den Gestank in Kauf und lüfte in der Druck-Zeit mehr.
Clean Up und Nachbearbeitung
Dass ich zusätzlich alle genutzten Materialien aushärten muss, habe ich schon erwähnt. Aber auch vieles andere braucht zusätzlichen Aufwand. Das ungenutzte Resin muss zurück in die Flasche, was recht mühsam ist, da das Resin dickflüssig ist und der Druck-Behälter geputzt werden muss. Beim Putzen muss man dann noch aufpassen, dass man die FEP Folie nicht verletzt, sonst darf man die auch gleich noch ersetzen.
Dann die gedruckten Sachen in Alkohol waschen. Es gibt so genannte “Wash and Cure” Sets, wo man die Minis in ein Korb legen kann und der Alkohol rumgewirbelt wird. Ich hätte eigentlich so eine Maschine, aber der Korb hat zu grosse Löcher womit die Minis durchfallen können und somit kaput gehen durchs wirbeln. Zudem ist sie zu klein für meine aktuelle Maschine. Somit schabe ich die Minis von der Druckplatte und werfe sie so in den Alkohol Behälter, bevor ich den Drucker reinige (oder für den nächsten Druck vorbereite).
Die Minis schäle ich danach von den Supports und tauche sie in einen anderen Behälter mit sauberem Alkohol um Restbestände noch weg zu kriegen. Die Supports stelle ich direkt in die Cure (Aushärtungsmaschine) wo sie mit UV Licht bestrahlt werden, damit sie nicht mehr giftig sind. Dann fliegen sie in den Abfall. Sobald die Minis einigermassen Trocken sind, werden auch die in die Cure gestellt. Ich gehe meist auf nummer sicher und drehe sie nach 6 Minuten bestrahlung um und bestrahle sie nochmals 6 Minuten. Einfach damit auch wirklich alles ausgehärtet ist.
Aber auch dann ist es noch nicht fertig. Denn die Minis müssen noch bereinigt werden. Manchmal muss etwas geschliffen, mit Japanmesser Rest-Supports weggeschnitten und Dinge zusammengeklebt werden. DANN sind sie endlich bereit für die Grundierung (oder Priming im Englischen).
Ich liebe es trotzdem
Leider komme ich trotzdem nicht davon weg… Die Qualität der Minis ist einfach immer noch besser als mit dem FDM Drucker. Auch mit dem Bambu Lab sind die Details einfach noch nicht gut genug für die ganz kleinen Dinge. Daher lege ich immer mal wieder eine Resin-Woche ein. Dort wird übermässig Gedruckt auf Vorrat. Das reicht dann meist wieder für eine längere Zeit und der Aufwand mit Putzen lässt sich reduzieren.
Wie man auf den Bildern sieht, habe ich um die 30 Minis gedruckt. Nur einmal angenommen ich schaffe es, alle zwei Tage ein Mini fertig zu stellen, reichen die mir für 2 Monate. Und das ist im Moment mehr als genug.